Uns vereint die Sehnsucht nach mehr Tiefe. Das steht auf „unserer“ Common Ground-Webseite. Und es stimmt. Das ist wohl der gemeinsame Boden – wichtiger Teil unseres Common Grounds, der es möglich macht, dass wir uns als Team immer wieder finden, trotz grosser Unterschiedlichkeit. Es ist unglaublich schön, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die bereit sind loszulassen – ihre Vorstellungen, Ideen im Kopf, Konzepte, etc. Menschen, die erspüren, was gerade präsent ist und sich überraschen lassen können von den Impulsen, die auftauchen und daraus gemeinsam Lösungen kreieren.
Meine persönlicher Weg mit der Sehnsucht
1997 habe ich diese Sehnsucht das erste Mal so richtig gespürt. Auslöser war ein Buch, das mir eine Freundin als Lektüre auf eine längere Reise nach Thailand geschenkt hatte: Wie Phönix aus der Asche. Mein Abenteuer der Selbstfindung auf dem Weg der Sufis – eine Kurzversion des Tagebuchs von Irina Tweedie, die nach dem Tod ihres Mannes verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Lebenssinn war, nach Indien reiste und dort einem Sufi-Meister begegnete, der ihr Leben völlig veränderte.
Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Mein Herz hat das Buch buchstäblich verschlungen.
In Thailand habe ich dann einige Zeit mit Nonnen in einem buddhistischen Kloster verbracht. Sie haben mir das meditieren beigebracht. Ich weiss noch, ich war die Tage über Silvester/Neujahr an diesem Ort. Es war ganz still, in weiter Ferne habe ich ein paar Feuerwerke gesehen. Es hat mich so erfüllt, ich war wunschlos glücklich.
Später in der Schweiz bin ich dann Annette Kaiser begegnet. Sie hat als spirituelle Lehrerin die Arbeit von Irina Tweedie weitergeführt. Da war sie wieder, diese Tiefe. Nicht nur angenehm, ein Teil von mir wollte gar nichts damit zu tun haben. Das Ego wehrt sich gegen die Tiefe. Die Sehnsucht musste zuerst noch grösser werden. Erst dann konnte ich die Abwehrmechanismen ignorieren.
Der Pfad der Liebe ist wie eine Brücke aus Haar über einem lodernden Abgrund.
(aus Irina Tweedies Buch)
Die erwähnten Momente, in denen ich in meinem Leben die Sehnsucht nach Tiefe sehr bewusst gespürt habe, betreffen meinen persönlichen Weg. Über den individuellen Entwicklungsweg gibt es glücklicherweise viel Literatur oder auch sonstige unterstützende Angebote und Menschen, von denen wir lernen können.
Der Schritt ins Kollektiv
Bei momo&ronja ist diese Tiefe die Grundlage für unsere Arbeit im Zweier-Team, Kim Jana und ich. Bei Common Ground erweitert sich dieser Kreis, wir sind jetzt fünf Personen, die diesen Boden miteinander teilen. Daraus ergibt sich eine neue Geschichte eines grösseren und diversen Teams. Zu fünft tauchen wir in diese Tiefe ein und machen als Pionierkollektiv wichtige Erfahrungen. Wir erleben, was es heisst, als Team aus dieser Tiefe heraus co-kreativ zu wirken.
Die Bedeutung, wenn Teams oder ganze Organisationen auf diesem Boden ankommen und darauf ihre Arbeit begründen, ist enorm und eröffnet neue Möglichkeiten. In regelmässigen Retreats erforschen wir selber, was diese Bedeutung ist. Und möchten immer mehr auch andere dazu einladen und darüber berichten. Dazu bieten wir verschiedenste Erlebnisräume und Workshops an.
Spricht dich die Sehnsucht nach Tiefe an?